Aus den Leben einer Eintagsfliege #2

Das Leben einer Eintagsfliege ist nicht besonders lang, was aber nicht heisst, es findet nicht oft statt. Nun gut, das war zuletzt wohl nichts mit dem perfekten Partner. Es ist gar nicht so einfach, jemanden zu finden der passt. Das wenige woran ich mich erinnere ist nicht sonderlich erbaulich. Nachdem meine Flügel getrocknet sind, mach ich mich wieder auf den Weg und mache es diesmal besser. Anders. Ganz anders. Die peinliche Schlappe vom letzten Mal, will ich aus jedem meiner Gedächtnisse tilgen. Es war einfach furchtbar. Erst musste ich stundenlang warten, bis ich losfliegen konnte, dann habe ich endlich einen Haufen Männchen entdeckt und dann fing das Drama an. Was denken sich diese Burschen eigentlich? Dass man als Frau auf jedes Pfeifen und jeden blöden Spruch reinfällt und sofort den Hinterleib hebt? Damit ich überhaupt den Hinterleib hebe, muss schon ein wenig mehr passieren. Ich will umworben werden. Jawohl. Man soll, was heisst soll, man muss! mir zeigen, dass ich die Einzige bin. Heute und immer. Nun, wird der geneigte Leser einwenden, bei Eintagsfliegen ist das heute und für immer nicht so ewig, wie für andere Spezies. Doch halt, kann ich da nur ausrufen. Es kommt uns genauso lang vor. Vermutlich. Wenn wir bis Mittag die Paarungsgeschichte erledigt haben, haben wir den ganzen weiteren Tag, das Leben zu genießen und das Beste daraus zu machen.

 

Nur muss man sich entscheiden, mit wem man die Paarungsgeschichte bis zu Mittag abgeschlossen haben will. Bei mir war das nicht so einfach. Nun gut, jetzt ist es heraus. Ich konnte mich gar nicht entscheiden mit wem oder wie. Umso später es geworden ist umso mehr Panik hab ich bekommen und dann war da dieses große grüne Ding, mit dem rosa Teil, welches ich erst gesehen habe als ich drauf gepickt bin.

 

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