Wenn Bud Spencer John Wayne trifft....

Wenn Alltagsthemen Filmszenen wären:

 

Es gibt Tage, das stell ich mir vor, wie es wäre in einem Saloon zu stehen. An der Bar, lässig angelehnt, die Beine gekreuzt, einen Zigarettenstummel im Mund und ein trübes Whiskeyglas mit fragwürdigem Inhalt in der Hand. Ich seh mich um und entdecke einen jungen Fremden neben mir, schiebe den Zigarettenstummel in den anderen Mundwinkel und frage ihn mit tiefer ruhiger Stimme: „hast du dein Zimmer aufgeräumt?“ Sobald der erste verständnislose Blick mich streift, greife ich hinter die Bar und hole eine grüne Flasche hervor. Noch bevor der junge Fremde reagieren kann, hat er sie über den Schädel gezogen bekommen, dass sie Splitter nur so fliegen. Sobald ihm auch nur einer der anderen Gäste zur Hilfe eilen kann, hab ich mir den nächsten Stuhl geschnappt und ihn über den vermeintlichen Helfer gezogen, dass er nur so splittert. Die herumfliegenden Holzteile treffen andere Gäste im Saloon, die sich sofort angegriffen fühlen und aufspringen um der Ursache auf den Grund zu gehen. Die gefährliche Stille ist explodiert, als hätten alle nur auf einen Startschuss gewartet. Sessel und Fäuste fliegen in alle Richtungen. Mal treffen sie, mal treffen sie nicht. Es ist nicht wichtig wen, sondern überhaupt. Eine Massenkeilerei ist im Gange, ohne dass jemand sagen kann, warum. Der junge Fremde ist entsetzt und verängstigt noch viel mehr abzubekommen, als er schon hat. Ich nehme ihn am Ellbogen, da an den Ohren doch ein wenig streng wäre und begleite ihn zur Tür, stoße ihn durch und sage: „Da! Du weißt was zu tun ist! Bis es dunkel ist, will ich das erledigt wissen.“

 

Selbst verlasse ich zufrieden die Keilerei, gehe durch die Schwingtür hinaus zu meinem Pferd, schiebe den Zigarettenstummel wieder in den anderen Mundwinkel und reite in den Sonnenuntergang.

 

Da wir aber alle wissen, es handelt sich hierbei nur um ein Fantasie, die bei jedem verständnislosen Blick, der einem begegnet nur detailreicher wird, schließen wir im vorübergehen die Zimmertür.

 

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